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Panoramafotografie im Großformat - Tipps für Fotografen
AUFNAHME - GESTALTUNG

Aufnahmestandort
Den optimalen Aufnahmestandort zu finden ist nicht so leicht. Es reicht nicht einfach die Kamera in der Mitte eines Platzes aufzustellen und dann in die Runde zu fotografieren. Solche Aufnahmen wirken oft langweilig, vor allem, wenn die Bildmotive in allen Richtungen fast die gleichen sind. Für Aufnahmen mit Weitwinkeloptik ist ein interessanter Vordergrund wichtig, weil dieser sehr viel Raum im Panorama einnimmt.


Bei 360° Panoramen sollte möglichst in allen Blickrichtungen interessante Motive vorhanden sein. Dieses Ideal ist nicht immer von vornherein gegeben und manche Blickrichtung ist oft langweilig. Wenn dennoch ein 360° Panorama erwünscht ist, können beispielsweise bei Außenaufnahmen weniger interessante Bereiche durch Passanten oder andere Verkehrsteilnehmer belebt werden.
Panoramen von hohen Standorten wie beispielsweise von Türmen oder Dächern sind relativ aufwendig.
Wenn der Blick in die Ferne gerichtet ist, sollte die Sicht nicht getrübt sein. Je größer die Brennweite des Objektivs ist, desto störender wirkt vorhandener Dunst. Die Sonne sollte nicht zu tief stehen, damit die Motive im Gegenlicht nicht zu dunkel werden.

Die besten Aufnahmen gelingen bei etwas windigem Wetter am späten Nachmittag im Frühjahr oder Sommer, wenn die Sicht klar ist und die Sonne noch nicht zu tief steht. Für optimale Aufnahmen sollte hierbei die Entscheidung für den Aufnahmezeitpunkt sehr kurzfristig bei guten Wetterbedingungen getroffen werden.
Bei einer waagrecht ausgerichteten Kamera auf dem Dach eines Hochhauses nimmt der Himmel die Hälfte des Bildes ein. Der Himmel kann zwar bei einer interessanten Wolkenbildung die Bildwirkung steigern, aber meistens liegen bei Aufnahmen aus der Vogelperspektive die interessanten Bildmotive unten. Das bedeutet, das die Kamera für ein optimales Panorama geneigt werden muss und die Montage der Einzelbilder wesentlich aufwendiger wird.

Auch Panoramen aus der Froschperspektive mit nach oben geneigter Kamera erfordern den gleichen Mehraufwand bei der Montage. Dafür sind die Ergebnisse oft interessanter als bei Aufnahmen in Augenhöhe.

Objektivwahl
Für Panoramaaufnahmen sind grundsätzlich alle Objektive geeignet. 360° Panoramen werden in der Regel mit Weitwinkelobjektiven aufgenommen - besonders dann, wenn sphärische Präsentationen beabsichtigt sind. Auch mit Teleobjektiven sind 360° Panoramen möglich. Es müssen dann wesentlich mehr Aufnahmen für einen Rundblick erstellt werden und das Bildformat des fertigen Panoramas wird extrem breit.


Teleobjektive sind eher für kleinere Bildwinkel unter 200° geeignet, um beispielsweise ein Panorama von einer Skyline oder von dem gegenüberliegenden Ufer eines Flusses aufzunehmen. Auch für Einsteiger in die Panoramafotografie sind längere Brennweiten gut geeignet, weil damit die Montage der Einzelaufnahmen am besten gelingt.

Kameraausrichtung
Die Kamera sollte im Hochformat auf einem Stativ befestigt werden. Im Gegensatz zum Querformat sind dann zwar mehr Aufnahmen erforderlich, dafür ist die Bildqualität jedoch wesentlich besser. Wird auf Kleinbildfilm fotografiert, erhält man beim Hochformat eine Bildhöhe von 36mm anstelle von 24mm beim Querformat.

Je kleiner die Brennweite des Objektivs ist, desto genauer müssen Stativ und Kamera ausgerichtet werden und der Kameradrehpunkt mit der optischen Mitte des Objektivs übereinstimmen. Es ist zwar möglich die Kamera auch nach oben oder nach unten zu neigen, aber dazu sollte man mit der Montagetecknik von trapezförmigen Bildern vertraut sein. Bei den ersten Panoramaaufnahmen sollte die Kamera möglichst horizontal ausgerichtet werden. Wer mit einem einfachen Stativ arbeitet, kann die Ausrichtung der Kamera auch im Sucher kontrollieren. Hierbei sollte der Horizont - sofern einer vorhanden ist - während der ganzen Drehung waagrecht verlaufen - ansonsten ist die Kamera seitlich geneigt.


Wenn der Horizont nicht in der Bildmitte verläuft, ist die Kamera nach vorn oder nach hinten geneigt. Auch an Häuserkanten kann man sich orientieren. Sie sollten im gesamten Bild senkrecht stehen und keine stürzenden Linien erzeugen. Vor allem bei starken Weitwinkelobjektiven ist diese Kontrolle wichtig.

Die Bildmitte sollte sich beim Blick durch den Sucher auch in größerer Entfernung in gleicher Höhe wie die Kamera befinden. Gibt es keinen Horizont, kann man sich auch vorstellen, dass beispielsweise am Ende einer ebenen Straße die Kamera sich in Augenhöhe einer Person befindet und richtet dann die Bildmitte auf diese Stelle aus.

Bei Landschaftspanoramen mit Wiesen, Sträuchern und Bäumen machen sich kleine Fehler bei der Kameraausrichtung kaum bemerkbar. Größere Sorgfalt ist jedoch bei Motiven mit klaren Linien erforderlich, damit die Bildmontage ohne Probleme gelingt. Für die ersten Aufnahmen sind deshalb Landschaften die besten Motive für gelungene Panoramen.

Kameraeinstellung
Die Automatik für Belichtung, Focus und Weißabgleich sollte - falls vorhanden - abgeschaltet werden damit benachbarte Einzelbilder nicht zu stark voneinander abweichen. Am besten ist es, wenn alle Bilder mit der gleichen Belichtung aufgenommen werden können.


Leider ist dies jedoch aufgrund starker Helligkeitsunterschiede bei Panoramen selten möglich. Besonders dann, wenn bei Außenaufnahmen die Sonne tief steht und vielleicht sogar im Bild zu sehen ist. Dann sind zusätzliche Aufnahmen von diesen Stellen mit korrigierter Belichtung erforderlich.

Einzelbildaufnahmen
Die Aufnahmen der Einzelbilder erfolgen schrittweise mit leichter Überlappung (10-20%) . Je größer die Brennweite des Objektivs, desto mehr Aufnahmen sind für eine 360° Drehung erforderlich.
Hierbei sollte man besonders auf bewegte Objekte achten - auch außerhalb des Bildes.

Bei Außenaufnahmen können vorbeiziehende Wolken zeitweise die Sonne abdunkeln und bei angrenzenden Bildern unterschiedliche Helligkeiten verursachen. Ankommende Wolken in Sonnennähe können am besten mit einer abgedunkelten Spezialbrille beobachtet werden.

Falls sich im Bild Objekte bewegen, dürfen sie nicht am Rand abgeschnitten werden. In der Regel gibt es bei bewegten Objekten einen Zeitpunkt an dem sie am besten aufgenommen werden können. Es ist deshalb ratsam diesen Zeitpunkt abzuwarten und das Objekt mit der Kamera bis zum Auslösen zu verfolgen. Die Überlappung zu den angrenzenden Bildern kann dadurch sehr unterschiedlich groß werden, was aber nicht weiter problematisch ist.



Zur Sicherheit sollten zusätzliche Aufnahmen in gleicher Blickrichtung ohne die bewegten Objekte aufgenommen werden, um bei der späteren Montage einen größeren Spielraum zu haben.
Auf diese Art können auch mehrere bewegte Objekte jeweils zum optimalen Zeitpunkt fotografiert werden, wodurch sehr interessante Szenarien entstehen, die mit einer Panoramakamera nicht zu realisieren sind. Beispielsweise können Personen zu verschiedenen Zeitpunkten mehrmals im Panorama auftauchen. und in verschiedenen Positionen dargestellt werden. Der Betrachter kann sich vorstellen, wie die Personen sich während der Aufnahme bewegt haben. Die Entstehung des Panoramas aus Einzelbildern wird in diesen Beispielen für den Betrachter erkennbar.

Auch die Schatten bewegter Personen und Objekte sollte man im Auge haben und nicht am Bildrand abschneiden, damit das angrenzende Bild keine Probleme bei der Montage bereitet. Besonders bei tiefstehender Sonne von der Seite sind Schatten oft länger als die Bildbreite des Hochformats. In solchen Fällen kann es besser sein, die Einzelbilder im Querformat aufzunehmen.

Nachtaufnahmen eignen sich auch in großen Formaten gut für Webseiten, weil die Bilddateien aufgrund vieler gleicher Farb- und Helligkeitswerte stark komprimiert werden können und die Ladezeit sich dadurch veringert. So können auch großformatige Panoramen relativ schnell am Bildschirm angezeigt werden. Wie bei allen Nachtaufnahmen sollte auf Überstrahlungen bei hellen Lichtquellen geachtet werden.
Oft sind die Kontraste sehr stark.
Eine Kamera mit Negativfilm wird deshalb bei Nachtaufnahmen in der Regel bessere Ergebnisse liefern als eine entsprechende Digitalkamera.
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